Kulturreise und Strandurlaub in einem – das bietet eine Rundfahrt durch die Halbinsel Yucatán. Im Kerngebiet der Maya lassen sich Pyramiden ebenso bewundern wie Barockstädte im spanischen Kolonialstil. Perfekte Erholung bieten zum Abschluss die weißen Traumstrände der Karibik.
Der Name der Halbinsel, die das Karibische Meer vom Golf von Mexiko trennt, entstand aus einem Missverständnis heraus: Als die spanischen Konquistadoren die Halbinsel zu Beginn des 16. Jh. erstmals betraten, sprachen sie die Einheimischen auf Spanisch an. Die Maya antworteten in ihrer Sprache: „Ma cúbab than“, was so viel heißt wie „Wir verstehen eure Worte nicht“. Daraus wurde später Yucatán.
Drei Länder haben Anteil an der Halbinsel Yucatán: Der Norden und Westen gehören zu Mexiko, die Südostküste mit dem vorgelagerten Barrier Reef zu Belize, der gebirgige Südosten zu Guatemala. Abstecher der Rote führen außerdem zur wichtigsten Ruinenstätte in Honduras: Copán.
Als die spanischen Konqistadoren Mexiko eroberten, stießen sie auf eine einzigartige Hochkultur der Maya. Die Maya verfügten über einen exakten Kalender wie über eine eigene Schrift. Ihre gewaltigen Bauwerke – Pyramiden, Paläste, Kultstätten – erstaunen umso mehr, als die Maya weder das Rad als Transportmittel noch Eisen, Metallwerkzeuge, Seilwinde, Flaschenzug, Pflug, Last – oder Zugtiere kannten. Oft befinden sich die Maya-Ruinen im dichten tropischen Regenwald, sind oft überwuchert und erst in Teilen wieder freigelegt. Für Touristen leicht zugängliche Stätten entlang der hier vorgeschlagenen Route sind Chichén Itzá, Tulum, Tikal, Edzná und Uxmal. Einen guten Einblick in das heutige Leben der Nachkommen der Maya bieten die Stadt San Christobal de las Casas und die umliegenden Indianerdörfer im Südwesten der Halbinsel in Chiapas (Mexiko)
Die indianische Bevölkerung Mexikos und Belizes macht jeweils rund ein Zehntel der jeweiligen Bevölkerung aus, in Guatemala ist dagegen die Hälfte aller Einwohner indianischen Ursprungs. Außerdem werden in Mexiko und Guatemala noch zahlreiche Maya-Sprachen gesprochen. Die 1517 erstmals auf Yucatán gelandeten Spanier verkannten die Größe der Maya-Kultur und vernichteten einen großen Teil ihrer materiellen Kultur und ihrer Aufzeichnungen. Eine Reihe von Kolonialstädten entstand auf den Ruinen alter Maya-Siedlungen. Zum spanischen Erbe gehören barocke Klöster, Kathedralen, Paläste und große Stadtplätze. In Mérida steht die älteste Kathedrale Amerikas (1560), Campeche war einst der wichtigste Hafen Yucatáns für waren nach Europa, in Antigua Guatemala finden sich bedeutende Klöster aus dem 17. und 18. Jh.
Die Route führt an einigen der schönsten Naturschutzgebiete Mittelamerikas vorbei: An der Nordostküste liegt das Biosphärenreservat Sian Ka´an (UNESCO-Welterbe), zu dem 4500 ha Dschungel und Sumpf sowie ein 100 km langes Korallenriff gehören. In Belize befinden sich der Blue Hole National Park und das 300 km lange Belize Barrier Reef (ebenfalls ein UNESCO-Welterbe) und in Guatemala das Biospärenreservat Sierra de Las Minas. Im Nordosten der Halbinsel kann man noch heute wilde Kakobäume finden, ebenso im südlichen Bergland. Die als „Riviera Maya“ bekannte Ostküste ist heute ein beliebtes Urlaubsziel: Zwischen Cancún im Norden und Tulum Playa im Süden finden Schnorchler wie Taucher an an den weißen Stränden wie auch am Riff ideale Bedingungen.
Doch Baden, Tauchen, Schnorcheln und Erholung an der „Riviera Maya“ sind einige der vielen Möglichkeiten, einen „Aktivurlaub“ auf der Halbinsel Yucatán zu verbringen. Wer durch den stellenweise noch ursprünglichen tropischen Regenwald der National – und Naturparks im Inneren der Halbinsel wandert, wird dort eine reiche Flora und Fauna entdecken, die ihresgleichen sucht.