Frankreichs größte und westlichste Halbinsel ist ein flacher Granitsockel, der sich über 250 Kilometer weit in den Atlantik schiebt. Der Name Bretagne stammt von Kelten aus Britannien, die um 500 vor den Angelsachsen hierher flohen. 1 100 zergliederte Kilometer Steilküste reichen von der Klosterinsel Mont-Saint-Michel im Norden bis Saint-Nazaire im Süden. Alte Häfen und Fischerdörfer, aus denen etliche Glanzpunkte der französischen Küche kommen, prägen die abwechslungsreiche Küste ebenso wie vielbesuchte Seebäder.
Das einstige Waldland ist bis auf einsame Heidelandschaften, Moore und Wälder zwischen flachen Mittelgebirgen bewirtschafteten feldern gewichen. Zwei Drittel der 3,5 Millionen Bretonen leben von Fischerei oder Landwirschaft. Wehrhafte Grenzburgen wie die von Fougeres, Vitre und Chateaubriant östlich der Hauptstadt Rennes erinnern an den traditionellen Unabhängigkeitswillen der Menschen in dieser Region. Erst 1532 kam die Bretagne zu Frankreich; noch heute sind die meisten Straßen- und Ortsschilder zweisprachig – französisch und getreu dem keltischen Erbe bretonisch.
Die Bretagne ist ein Land der Kontraste: Inseln, Kurorte, stille Dörfer machen Frankreichs äüßersten Nordwesten zum beliebten Ferienland. Und natürlich die bedeutendsten Kunstschätze wie die Beinhäuser und “Calvaires“ in den geschlossenen Kirchbezirken des ausgehenden Mittelalters, die vielen Kathedralen, Schlösser und Museen sowie ein lebendiges Brauchtum. Besondere Anziehungskraft übt das Erbe eines längst vergessenen Volkes aus, das Tausende von rätselhaften Menhiren und Steingräbern hinterlassen hat. Hier war vor über 5 000 Jahren das bedeutendste Zentrum einer ebenso beindruckenden wie geheimnisvollen steinzeitlichen Megalithkultur.
Die Bretagne ist berühmt für ihre Steilküsten, die – wie an der Pointe de Primel – ständig das Gesicht wechseln. Staunend stehen Einheimische wie ausländische Touristen vor dem Kalvarienberg von Plougastel-Daoulas. Bei den Festen der Lokalheiligen sind die schönsten bretonischen Trachten zu sehen, etwa die kostbaren Spitzenhüte der Frauen von saint-Tugen. Für kulinarische Genüsse sorgt die üppige Vielfalt frischer Meeresfrüchte, die sogar kleine bretonische Restaurants anbieten. Voller Geheimnisse ist die magische Verbindung von Natur und Kultur, wie zum Beispiel in den Dolmen von La Roche aux Fees.
Meine Erfahrung aus Frankreichurlauben ist die, dass der Service in Frankreich generell zur Unfreundlichkeit neigt, auch gegenüber Franzosen. Schuld daran sind die proletenhaften französischen Gewerkschaften, die ihren Mitgliedern einreden, dass es eigentlich unter ihrer Würde sei, jemanden zu bedienen. Das gilt besonders für die kommunistisch denkende Einzelhandels-Gewerkschaft. Im Carrefour-Supermarkt in Montpellier wurde ein (etwas schüchterner) Franzose, offenbar ein Büroangestellter (trug Anzug), derart an der Kasse beschimpft (es war kurz vor Schluss), dass ich als deutscher Tourist den Mann in Schutz nehmen musste, mit dem Satz:“ Le client est roi“ (Der Kunde ist König). Als dann die Kassiererin mir nicht am Kreditkartenlesegerät helfen wollte, nahm ich meine Kreditkarte wieder heraus, und sagte: „Je peux attendre“ (ich kann warten). In Frankreich darf man, vor allem in Großmärkten, nicht ALLZU höflich sein, die Leute dort müssen erzogen werden, sie sind durch die französischen Gewerkschaften verdorben.